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„Biochemische Charakterisierung von α-Synuclein aus humanen Darmbiopsien“

Quelle: Die Abbildung enthält modifi zierte Komponenten bereitgestellt von Servier Medical Art, lizensiert unter der Creative Commons Attribution 3.0 Unported License (CC BY 3.0). https://smart.servier.com

Zahlreiche Studien deuten bereits darauf hin, dass das Protein α-Synuclein eine bedeutende Rolle bei der Erforschung der Parkinson-Krankheit spielt. Es stellte sich heraus, dass dieses Protein im Krankheitsfall im Gehirn der Parkinson-Patienten aggregiert (verklumpt) und somit zu Zellschäden führt. Es entstand die Theorie, dass α-Synuclein auch im enterischen Nervensystem des Darmes verklumpen und z. B über den Nervus vagus, der die beiden Organe miteinander verbindet, in das Gehirn gelangen kann. Diese „Verbreitungstheorie“ des α-Synucleins konnte in jüngsten Studien an einem Parkinson-Mausmodell bestätigt werden. Da bisher nur sehr wenig über die Struktur und biochemischen Charakteristiken der α-Synuclein-Formen im Darm bekannt ist, nutzt diese Studie humane Darmbiopsien von Parkinson-Patienten, die sich einer Vorsorge-Koloskopie unterziehen und mit der Teilnahme an dieser Studie einverstanden sind, sowie im Vergleich auch gesunden Probanden, um die Proteinaggregations- und -ausbreitungsmechanismen besser zu verstehen. Des Weiteren wird erforscht, ob die gleichen zellulären Fehlverhalten, die in neuronalen Zellen zur Formierung der toxischen α-Synuclein-Aggregate beitragen, auch im enterischen Nervensystem zu finden sind.

Ziel der Studie

Im Gehirn von Parkinson-Patienten finden sich Aggregate des Krankheits-assoziierten Proteins α-Synuclein. Ob und in welcher Form diese Aggregate auch im Darm der Patienten zu finden sind, soll in dieser Studie geklärt werden. Wir sind davon überzeugt, dass dieses Projekt zum Verständnis der Entstehung und Ausbreitung der Parkinson-Erkrankung beitragen wird, was – so hoffen wir – langfristig gezielte Therapien im sehr frühen Stadium der Proteinfehlfaltung ermöglichen könnte.

 

Prof. Berg

Dr. Zunke