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1 April 2017

Es begann mit James Parkinson

James Parkinson ist uns allen bekannt durch sein 1817 veröffentlichtes Werk ‚An Essay on the Shaking Palsy‘ (Eine Abhandlung über die Schüttellähmung). Darin beschrieb er erstmals die Symptome der später nach ihm benannten neurologischen Erkrankung. Der Londoner Arzt und Apotheker, der von 1755 bis 1824 lebte, bezeichnete die Krankheit als ‚Schüttellähmung‘ aufgrund des bei vielen Patienten auffälligen Ruhetremors. James Parkinson besaß eine scharfe Beobachtungsgabe, so beschrieb er akkurat die wichtigsten Symptome der Erkrankung sowie deren langsames Fortschreiten. Eine konkrete Ursache konnte der renommierte Arzt jedoch nicht erkennen, vermutete aber, eine Erkrankung der Halswirbelsäule wäre für die Symptome verantwortlich.

Der Ausdruck ‚Parkinson-Krankheit‘ wurde 1884 von dem französischen Psychiater Jean-Martin Charcot (1825–1893) öffentlich etabliert, indem er den Namen ‚Morbus Parkinson‘, also ‚Parkinson-Krankheit‘, benutzte.

Nach der Entdeckung und Benennung der Krankheit folgte die erste medikamentöse Therapie in den 1860er Jahren. Da Parkinson zu jener Zeit als eine ‚nervöse Erkrankung‘ galt, wurden Belladonna-Präparate (Tollkirsche-Extrakte) verwendet, deren Wirkstoff Atropin den Botenstoff Acetylcholin hemmte, der bei Parkinson im Übermaß vorhanden ist. Die einschränkenden Bewegungsstörungen konnten jedoch durch diese Präparate nicht verbessert werden. Trotzdem blieben sie bis zur Einführung synthetischer Anticholinergika Mitte des 20. Jahrhunderts die einzigen Medikamente zur Behandlung.

Schließlich entdeckte 1919 der Neuropathologe Konstantin Tretiakoff die krankhaften Veränderungen der sogenannten Schwarzen Substanz (Substantia nigra) im Gehirn. Anfang der 60er-Jahre konnten dann die Wissenschaftler Herbert Ehringer und Oleh Hornykiewicz als erste den verminderten Dopamingehalt im Hirnstamm bei verstorbenen Parkinson-Patienten nachweisen. Daraufhin wurde die Therapie mit L-Dopa, einer Vorstufe des fehlenden Botenstoffs Dopamin,
eingeführt.

Die heutige Kombinationstherapie mit dem Einsatz weiterer Antiparkinson-Medikamente (Dopamin-Agonisten, MAOB- Hemmer, COMT-Hemmer, NMDA-Antagonisten) lindert die Symptome der Parkinson-Krankheit und verbessert die Lebenserwartung und die Lebensqualität der Parkinson-Patienten deutlich.

Leider aber lässt sich die Erkrankung bisher weder heilen noch im Fortschreiten aufhalten, weshalb wir weitere Forschung möglich machen müssen, um ans Ziel zu kommen: Prävention und Heilung von Parkinson.

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