Ein wichtiger Partner in der Förderung der Parkinson-Forschung:
Experte für Physiologie und Tiefe Hirnstimulation bei Bewegungsstörungen Nach dem Studium der Medizin und Chemie in Düsseldorf forschte er für seine Doktorarbeit im Bereich Neurophysiologie von 1991-1994 in den USA. Dort fand er erstmals Zugang zu stereotaktischen Operationen, d.h. minimalinvasiver Verfahren der Neurochirurgie wie die Tiefe Hirnstimulation (THS). Bevor er 2010 nach Würzburg berufen wurde, war er der Leitende Oberarzt und Vertreter des Klinikdirektors der Universitätsklinik Kiel. Dort hat er mit Kollegen aus der Neurochirurgie die Tiefe Hirnstimulation als Therapie gegen Parkinson etabliert.
Sein Ziel: Gehirnnetzwerkewieder ins Gleichgewicht bringen
Seit Jahren ist Prof. Dr. Volkmanns Forschungsschwerpunkt die Aus wirkung von Parkinson auf die Gehirnnetzwerke. Sein Ziel ist es, diese Netzwerke ohne Medikamente wieder ins Gleichgewicht zu bringen – und zwar mithilfe der Tiefen Hirnstimulation. Laut Professor Volkmann sollte Forschung zweigleisig fahren, d.h. Forschung zur Symptomlinderung, um den Patienten jetzt das Leben erträglicher zu gestalten und Forschung zur ursächlichen Behandlung mit dem Ziel, die Krankheit aufzuhalten.
Doch solange es noch immer die Regel ist, dass die Krankheit bereits Jahre vor dem Zeitpunkt der Diagnose ausgebrochen ist, kann keine ursächliche Behandlung vorgenommen
werden. Denn: „Ursächliche Behandlungen sind am wirksamsten, bevor die motorischen Symptome auftreten. Die allerersten Symptome sind immer nicht-motorischer Art, sondern
betreffen Schlaf, Verdauung und Stimmung der Patienten. Man erkennt meist nicht, dass diese Symptome in Zukunft zu einer Parkinson-Krankheit führen werden, weil die charakteristischen Krankheitszeichen noch fehlen.“
Bevor man ursächliche Behandlungen in Erwägung ziehen kann, muss die Forschung demzufolge erst einen Marker oder Laborwert finden, der eine zweifelsfreie Parkinson-
Frühdiagnose vor Erscheinen der motorischen Symptome, welche auf die Ablagerung des Proteins alpha-Synuclein zurückzuführen sind, möglich macht. Erst dann kann die Krankheit in einem frühen Stadium aufgehalten werden.
Als Beispiel nennt Prof. Dr. Volkmann die Studie seiner Kollegin an der Universitätsklinik in Würzburg Prof. Dr. Claudia Sommer sowie Dr. K. Doppler und Prof. Dr. W. Oertel des Universitätsklinikums Marburg zur Frühdiagnose durch den Nachweis des Proteins Alpha-Synuclein (dessen Ablagerungen die Symptome verursachen) in der Haut. Diese Studie wird mit
Hilfe der finanziellen Förderung des ParkinsonFonds Deutschland durchgeführt. Dr. Doppler erhielt für ihren Beitrag zu dieser Forschung einen Forschungspreis der Deutschen Parkinson Gesellschaft in Höhe von 25.000 Euro.
Die Projektförderung der Deutschen Parkinson Gesellschaft für Nachwuchswissenschaftler hat Prof. Dr. Volkmann in seiner Funktion als 1. Vorsitzender der Gesellschaft eingeführt. Innovation und Nachwuchsförderung für jüngere Wissenschaftler prägten seine Amtszeit.
Im ParkinsonFonds Deutschland hat er einen gleichgesinnten Partner gefunden, der sich bereiterklärt hat, 2017 zwei zusätzliche Nachwuchsförderpreise in Höhe von je 25.000
Euro zu finanzieren. Prof. Dr. Volkmann schätzt den Beitrag privater Förderorganisationen wie dem ParkinsonFonds Deutschland sehr: „Es ist wichtig, dass es sie gibt! Ihnen verdanken
wir schnelleren Fortschritt aufgrund der relativ unkomplizierten Förderhilfe, die sie leisten.“ Die Deutsche Parkinson Gesellschaft agiert als Vertreter der Wissenschaftler.
Der ParkinsonFonds Deutschland unterstützt diese Wissenschaftler und das kommt der Wissenschaft allgemein zu Gute.
Das zweijährige Amt des 1. Vorsitzenden ist vielschichtig. Zu seinen Aufgaben gehört die Leitung der Gesellschaft, die Organisation des Jahreskongresses, die Strukturierung der Untergruppen und der Aufgaben der Gesellschaft. Besonders am Herzen liegt ihm die Qualitätssicherung bei der Tiefen Hirnstimulation. „In Deutschland
gibt es über 35 Zentren, die diese Operation anbieten und die Qualitätsunterschiede sind sehr groß.“ 2016 führte er deshalb ein völlig unabhängiges Register zur Qualitätssicherung
ein, um sicherzustellen, dass alle Patienten die beste Behandlung erhalten. Für alle anderen invasiven Verfahren soll 2017 ein weiteres Register folgen.
„Für eine Heilung setze ich die größte Hoffnung in Immuntherapien mit Antikörpern bzw. aktiven Impfstoffen, mit deren Hilfe Alpha-Synuclein, das abgelagerte Protein, welches die Symptome verursacht, abgebaut werden soll. Man geht davon aus, dass sich die beschädigten Nerven nach erfolgreichem Abbau wieder erholen und die Patienten vollständig genesen
können.“ Diese revolutionäre Forschung wird aktuell von Pharmafirmen betrieben, die gerade auf der Suche nach teilnehmenden Universitäten für multizentrische Studien in Deutschland sind.
Die Deutsche Parkinson Gesellschaft und der ParkinsonFonds Deutschland sind immer bereit, Neues zu wagen, wenn es um die Förderung der Parkinson-Forschung geht. Dadurch konnten viele innovative Studien unterstützt werden, die auf konventionellem Wege keine Fördermittel erhalten hätten. „Wir sind auf einem sehr guten Wege – dank unserer
Mittelgeber.“ Jede Spende hilft und in der Summe kommen beträchtliche Beträge für die Forschung zusammen. „Es ist mir immer bedeutsam zu sagen, dass jede einzelne Spende wichtig ist und dass wir den Spendern für Ihre wertvolle Unterstützung der Forschung sehr dankbar sind!“