Forschungsleiter Dr. med. Thomas Köglsperger, Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) & Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU), erklärt seine Forschung mit dem Ziel, das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit im Gehirn aufzuhalten:
Neuropathologisch finden sich im Gehirn von Parkinson-Erkrankten bestimmte Eiweißablagerungen im Inneren der Nervenzellen, die sogenannten Lewy-Körperchen. Man geht davon aus, dass sich die Bestandteile dieser Proteinablagerungen – ähnlich einem Bakterium oder Virus – bei der Parkinson-Krankheit von Zelle zu Zelle ausbreiten. Somit tragen sie zu einem Vorschreiten der Erkrankung bei.
Wir untersuchen deshalb die (zellulären und molekularen) Mechanismen der Ausbreitung der Lewy-Pathologie. Mittels besonderer Messmethoden studieren wir dazu u.a. die elektrischen Nervenzellimpulse in Zellkulturen und im Gehirn von Versuchstieren, bei denen Parkinson-ähnliche Veränderungen ausgelöst wurden. Im Rahmen dieser Studie konnten wir ganz bestimmte Eiweißmoleküle (Proteine) identifizieren, sogenannte Kalziumkanäle, die für die Krankheitsausbreitung besonders ausschlaggebend zu sein scheinen. Deren Funktion untersuchen wir nun mittels neuartiger Mikroskopieverfahren, womit Kalziumströme in Nervenzellen sichtbar gemacht werden können (Kalzium-Imaging) (Abb. 1).
Wir sind überzeugt, dass dieser Ansatz die Entwicklung ganz neuartiger Medikamente ermöglichen wird, um das Fortschreiten der Parkinson-Krankheit im Gehirn zu bremsen oder sogar zu stoppen.