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Krankheitsverlauf bei Morbus Parkinson – Dr. Monika Balzer, Prof. Dr. Richard Dodel

Krankheitsverlauf bei Morbus Parkinson

Krankheitsverlauf bei Morbus Parkinson: eine langfristig angelegte Nachfolgstudie

Forscher: Dr. Monika Balzer – Geldsetzer, Prof. Dr. Richard Dodel
Institut: Philipps-University Marburg, Klinik für Neurologie|
Dauer: 6 Monate
Kosten: 29.090 Euro

NeuroPa II

Im Jahr 2006 wurde eine retrospektive Studie an Parkinson-Patienten, die in neurologischen Spezialpraxen im Großraum Berlin betreut werden, durchgeführt, um die gesundheitsökonomische Belastung und die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten zu bestimmen. Es wurden insgesamt 425 Patienten rekrutiert (57% männlich, mittleres Alter 69,19,3 Jahre). Die Ergebnisse sind publiziert (Ehret et al., 2009). Der Schwerpunkt der neuen Studie soll, mehr als 6 Jahre nach der Ersterhebung, die erneute Untersuchung der Versorgungsqualität und des Ressourcenverbrauchs bei den Teilnehmern der NeuroPa-Studie sein. Da in Deutschland nur vereinzelt Langzeitdaten über den Krankheitsprogress und die Entwicklung und das Fortschreiten von Begleiterkrankungen wie Depression und den Einfluss auf die Lebensqualität des Patienten an einer so großen Kohorte von Parkinson-Patienten vorliegen, möchten wir nun, sechs Jahre später, die Patienten erneut untersuchen.
Dazu sollen in einem ersten Schritt die Teilnehmerlisten von 2006 mit den aktuellen Patientenlisten der Berliner Praxen, die bereits 2006 an der Studie teilgenommen haben abgeglichen werden, um folgende Fragen zu beantworten:
  1. Wie viele Patienten der NeuroPa-Studie aus 2006 sind verstorben?
  2. Wie viele Patienten mussten ihre Selbstständigkeit aufgeben und in ein Alters-/Pflegeheim umziehen?
In einem zweiten Schritt sollen die Teilnehmer über die Wiederholungserhebung aufgeklärt, um ihre Teilnahme gebeten und erneut anhand eines standardisierten Fragebogens untersucht werden.
Die NeuroPa-Kohorte stellt in Deutschland die mit Abstand größte gut charakterisierte Kohorte von Parkinson-Patienten dar, die in einem standardisierten Langzeit-Follow-up bei in niedergelassenen Praxen versorgten Parkinson-Patienten untersucht wurde. Durch die Nachuntersuchung 6 Jahre nach der Baseline ergeben sich wertvolle Informationen über die individuelle Krankheitsprogression im Hinblick auf Medikation, psychiatrische Komplikationen, Dyskinesien und Überlebensraten und damit unser Verständnis der Langzeit-Progression der Parkinson-Erkrankung und deren Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten verbessern.

Referenz:

Ehret R, Balzer-Geldsetzer M, Reese JP, Dodel I, Becker E, Christopher A, Friedrich H, Kraemer S, Lüer W, Müngersdorf M, Puzich R, Rohr A, Schultes-Platzek I, Siefjediers V, Tiel-Wilck K, Oertel WH, Dodel R. Direkte Kosten der Parkinson-Behandlung. Nervenarzt. 2009;80(4):452-8.