Tipps für Parkinson-Patienten:
So fällt Ihnen das Gehen leichter.
Werden Ihre Schritte immer kleiner und Ihr Gehtempo immer langsamer? Können Sie nicht mehr so gut mit anderen mithalten, stolpern gelegentlich und ermüden schneller? Können Sie nur kurze Strecken gehen und benötigen viele Pausen? Haben Sie Gehblockaden, bei denen Ihre Beine jeden weiteren Schritt verweigern und Sie Gefahr laufen, zu stürzen oder sich zu verletzen?
Sie können Gehen 'üben' und selbst Voraussetzungen schaffen, die Sie dabei unterstützen.
Tipp 1: Halten Sie Ihren Körper fit
- Verbessern Sie die Flexibilität der Muskeln und die Beweglichkeit der Gelenke in Oberkörper, Hüfte, Oberschenkel und Fußgelenk; schwingen Sie beim Gehen die Arme und landen Sie auf den Fersen, wenn Sie einen Schritt getan haben
- Stärken Sie die Muskelkraft in Hüfte, Knie und Fußgelenk, um das Gleichgewicht besser halten zu können sowie Tempo und Ausdauer zu steigern
Tipp 2: So können Sie das Gehen üben
Der richtige Zeitpunkt:
- Üben Sie das Gehen, wenn Sie sich ausgeruht fühlen und die Wirkung der Medikamente am effektivsten ist
- Wählen Sie offenes Gelände und vermeiden Sie enge, überfüllte Räume und Areale
- Üben Sie das Gehen auf unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten (z.B. Holz, Teppich, Gras)
- Schauen Sie sich um und planen Sie voraus, um Hindernisse auf Ihrem Weg zu vermeiden
- Wählen Sie passendes Schuhwerk: Gummisohlen sind ideal für glatte Böden (wegen der Rutschgefahr), erschweren jedoch das Laufen auf Teppichen
- Versuchen Sie, in aufrechter Haltung zu gehen
- Steigern Sie Ihr Tempo, konzentrieren Sie sich auf das Landen auf den Fersen und das Schwingen der Arme – dies erfordert unter Umständen, dass Sie beim Gehen nicht sprechen
- Um das Umkehren zu vereinfachen, gehen Sie mit kleinen Schritten einen weiten Bogen
- Nutzen Sie die Beschaffenheit Ihrer Umwelt, um größere Schritte zu machen (z.B. über Risse im Bürgersteig hinweg steigen)
- Gehen Sie im Rhythmus von Musik, um das Gehtempo zu steigern
- Gehen Sie an der Seite einer Person, die schneller ist als Sie und versuchen Sie, Schrittlänge und Tempo dieser Person anzupassen
- Steigern Sie langsam die Zeit, die Sie täglich gehen (etwa 10 – 30 Minuten)
Tipp 3: So können Sie Gehblockaden lösen
Sobald Sie losgehen möchten, versuchen Sie es mit diesen Tipps:
- Gehen Sie zunächst auf der Stelle und machen Sie dann einen großen Schritt
- Stellen Sie sich vor, Sie steigen über ein Hindernis hinweg
- Lassen Sie einen kleinen Gegenstand wie z.B. eine Münze auf den Boden fallen, und steigen Sie darüber hinweg.
- Tauchen zu Hause an bestimmten Stellen immer wieder Gehblockaden auf, versuchen Sie, Linien am Boden anzubringen, über die Sie „steigen“ können, die Ihnen helfen, sich herumzudrehen oder in einem engen Raum loszugehen.
Tipp 4: So fällt es Ihnen leichter, durch Türen zu gehen
Konzentrieren Sie sich auf Ihr Ziel und gehen Sie darauf zu. Vermeiden Sie dabei, die Türöffnung anzusehen, sondern fixieren Sie einen Punkt jenseits der Türöffnung – nutzen Sie Ihre Vorstellungskraft!