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Parkinson und Stress

Hin und wieder ein wenig Stress ist ganz gesund, dadurch bleiben Sie aufmerksam und motiviert.
Hartnäckigen und schlauchenden Stress sollten Sie allerdings vermeiden. Ganz besonders als Parkinson-Patient.
Je mehr Stressfaktoren, desto stärker die Parkinson-Symptome: das Zittern wird schlimmer, die Bewegungen werden langsamer, der Schmerz nimmt zu. Stress lässt sich vermeiden oder zumindest reduzieren.
Die ehemalige Vorsitzende der Massachusetts-Abteilung der American Parkinson Disease Association (APDA), Faye Rhodes, hat 11 Anti-Stress-Tipps für Sie.

Stressfaktoren erkennen

Manche Menschen sind süchtig nach Adrenalin, andere genießen mehr von einem gemütlichen Abend zu Hause. Es gibt Leute, die schon von Geburt an ein Alphatier sind, während ebenso viele Menschen eine unterstützende Rolle bevorzugen. Einige Menschen wenden sich in Notfällen an die Verwandtschaft, während andere sich in solchen Situationen von eben dieser abkehren. Wie auch immer, jeder Mensch ist anders. Und somit hat auch jeder Mensch ganz andere Stressfaktoren. Versuchen Sie zu erkennen, wo Sie Stress erleben und was Sie in einer Stresssituation empfinden. Leiden Sie unter Schlafmangel, sind Sie verwirrt oder frustriert, übernehmen Sie zu viel Verantwortung oder haben Sie zu viele Termine und Verpflichtungen? Schenken Sie diesen Aspekten Aufmerksamkeit und tun Sie etwas daran!

Weg mit dem Stress!

Wenn Sie eine solche Liste mit Stressfaktoren aufstellen, werden Sie bestimmt feststellen, dass Sie einige sofort beseitigen können. Verbannen Sie die einfachsten Faktoren sofort aus Ihrem Leben. Sie können nicht schlafen, wenn Sie einen gruseligen oder traurigen Film gesehen haben? Sehen Sie sich solche Filme nicht an. Sie sind ganz aufgedreht, wenn Sie Kaffee getrunken haben? Trinken Sie entkoffeinierten Kaffee – oder besser noch gar keinen. So einfach kann das sein.

Niemand ist unersetzlich!

Überdenken Sie die Verpflichtungen und Vereinbarungen, die Sie eingegangen sind. Das gilt sowohl für Ihr Berufs- als auch Ihr Privatleben. Wir alle glauben gerne, dass wir unersetzlich sind. Aber Hand aufs Herz: Geht die Welt unter, wenn Sie morgen kündigen oder sich nicht jede Woche ehrenamtlich in der Schule Ihres Kindes engagieren? Schöpfen Sie noch genügend Energie aus Ihrer Beziehung? Folgen Sie bei Ihrem Tun und Lassen Ihrem Herzen? Oder tun Sie Dinge, von denen Sie glauben, dass andere Menschen sie von Ihnen erwarten? Allesamt wichtige Aspekte, derer man sich bewusst sein sollte!

Um Hilfe bitten

Bei der Beurteilung Ihrer Situation und/oder beim Setzen von Zielen können Sie ruhig einen Coach, professionellen Berater oder Freund um Hilfe bitten. Zerlegen Sie Aufgaben in mehrere kleine Häppchen – das Erreichen vieler kleiner Teilziele motiviert Sie, fortzufahren. Beim Umgang mit Stress halten viele Menschen außerdem Meditation für sehr nützlich.

Freizeit einplanen

Planen Sie Ruhemomente ein. Geben Sie Ihrer Rekonvaleszenz Priorität. Was entspannt Sie? Ein gemütliches Treffen mit Freunden, das Lesen eines Buches oder ein Spaziergang? Tun Sie es! Räumen Sie dieser Aktivität einen hohen Stellenwert ein. Entspannen Sie sich und genießen Sie!

Mehr bewegen und gesund essen

Das lässt sich Schritt für Schritt realisieren. Beginnen Sie mit einem gemütlichen Spaziergang – Sie brauchen wirklich nicht stundenlang im Fitness-Center zu schwitzen! Essen Sie mehr Obst und Gemüse und versuchen Sie Koffein so viel wie möglich zu vermeiden. Wenn Sie sich mit Bezug auf Ernährung und Bewegung realistische Ziele setzen, ist es viel wahrscheinlicher, dass Sie Fortschritte erzielen werden, als wenn Sie zu ehrgeizig an die Sache herangehen.

Lesen Sie hier alles über gesunde Ernährung bei Parkinson

Keine Kontrolle? Keine Sorge!

Man kann einfach nicht alles in der Hand haben und Sie können nicht mehr tun als Ihr Bestes. Bei stressvollen Ereignissen wie einem Vorstellungsgespräch, einer Prüfung, Präsentation oder Auftreten sollten Sie stets daran denken.

Konflikte so gut wie möglich lösen

Oder vermeiden – denn Konflikte kosten viel zu viel Energie.

Möglichst viel schlafen

Zugegeben, für Parkinson-Patienten ist das nicht immer einfach. Es ist aber unwahrscheinlich wichtig. Gelingt es Ihnen nicht, die ganze Nacht durchzuschlafen, versuchen Sie es dann mit einem oder einigen Nickerchen am Tage. Das sogenannte Powernapping wirkt Wunder!

Lesen Sie hier einige Tipps, um Schlafstörungen zu vermeiden.

Veränderungen als positive Herausforderung

Betrachten Sie Veränderungen in Ihrem Leben als eine Herausforderung und als eine Chance, zu wachsen und sich als Mensch zu entwickeln. Sie können weder die Umstände noch das Verhalten anderer Menschen kontrollieren – Ihre innere Einstellung hingegen haben Sie selbst in der Hand. Und es ist diese Einstellung, die den Unterschied zwischen zufrieden und mürrisch, glücklich und unglücklich ausmacht. Nun, was fühlt sich besser an – für Sie und Ihr Umfeld?!

Nutze den Tag

Seien Sie dankbar für jeden Tag  und versuchen Sie, ihn so viel wie möglich zu genießen!

Diese Tipps entstammen dem Artikel ‚Limiting stress’ von Faye Rhodes. Erstmals erschien dieser Artikel in der Frühjahrsausgabe 2007 des Young Parkinson’s Newsletter der APDA.

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